2001 - 2010 Artistin im Kindercircus Knallbonbon
2010 - 2016 Trainerin und Artistin im Kindercircus
Knallbonbon und der Feuerartistikgruppe Xfire
2010 - 2016 Ehrenamtliche Tätigkeit bei den Kinderklinik Kaspers
2013 - 2017 B.A. Erziehungswissenschaft an der
Universität Regensburg
seit 2016 Sozialpädagogische Fachkraft in der Jugendhilfe
Um den Bogen zu meiner heutigen Tätigkeit zu spannen, möchte ich gerne dort beginnen, wo alles seinen Lauf nahm: bei meiner Mutter Claudia Bauer, einer approbierten Kinder- und Jugendpsychotherapeutin. Sie führt bereits seit über zwanzig Jahren ihre eigene Praxis und ist die Gründerin des Kindercircus Knallbonbon- ihrem Herzensprojekt, das sie über fünfzehn Jahre lang leitete. Das Konzept von Kindercircussen faszinierte sie so sehr, dass sie sich 2001 dazu entschloss, es umzusetzen. Ein Kindercircus bietet den kleinen Artisten die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren und ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen auszutesten. Durch anspruchsvolle sportlich-akrobatische Übungen wie Einradfahren, Kugellaufen oder Jonglieren werden die motorischen Fähigkeiten geschult. Durch das gemeinsame Training, das geteilte Lampenfieber und berauschende Glückgefühl beim Applaus des Publikums ergeben sich nachhaltig wirksame, positive soziale Effekte. Die Anerkennung der Gruppe und der Zuschauer stärken das Selbstvertrauen und wecken den Ehrgeiz, um durchzuhalten und weiterzumachen.
Ich hatte das Privileg, seit meinem 7. Lebensjahr als kleine Artistin mitwirken zu dürfen und werde niemals das absolute Hochgefühl vergessen, das sich einstellt, wenn man auf einer hell beleuchteten Bühne im Scheinwerferlicht steht und den tosenden Applaus und die Jubelrufe des Publikums stolz entgegennimmt. Selbstredend, dass ich im Alter von 16 Jahren selbst als Trainerin aktiv wurde und von nun an die Einrad- und Jongliergruppe in Eigenregie trainierte und auf Veranstaltungen vorbereitete. Gemeinsam mit den anderen (Jugend-) Trainern des Circus gründeten wir eine Gruppe von Feuerartisten, die fortan unter dem Namen „Xfire“ auf Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern, sowie Firmenevents performten.
Im Jahr 2005 brachte meine Mutter ein weiteres Herzensprojekt auf den Weg: die Kinderklinik Kasper. Auch dieses bestand im Kern aus den (Jugend-) Trainern unseres Kindercircus Knallbonbon, die sich dazu bereit erklärten, alle zwei Wochen ehrenamtlich für die Patienten des Weidener Kinderklinikums zu zaubern. Meine Mutter nutzte das „therapeutischen Zaubern“ bereits mit großem Erfolg in ihren Therapiesitzungen, nach dem Konzept der Begründerin, Annalisa Neumeyer (Diplom-Sozialpädagogin). So schreibt die erfolgreiche Buchautorin auf ihrer Homepage: „Zaubern ist ein wunderbares Vehikel, um Metaphern für Veränderungen zu transportieren, um Aufmerksamkeit zu lenken, Unterschiede zu markieren und neue Fähigkeiten zu erlernen. Wer ein Zauberkunststück erlernt und es dann vorführt, wird anders wahrgenommen – und nimmt sich selbst anders wahr: kompetent, selbstbewusst und ‚selbstwirksam‘.“ Meine Mutter sah hier die Möglichkeit, einen Synergieeffekt zu nutzen: die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung der Zauberer und dabei den Patienten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und sie einen Moment aus dem Krankenhausaufenthalt zu entführen, in eine Welt des Unsinns, der Magie und der Leichtigkeit.
Die Erfahrungen, die ich in beiden Projekten sowie weiteren einschlägigen Praktika sammeln durfte, weckten in mir den Wunsch, selbst einmal in der Jugendhilfe tätig zu werden. So beendete ich 2016 mein Bachelorstudium der Erziehungswissenschaft an der Universität Regensburg und bin seither als sozialpädagogische Fachkraft für einen Träger der Jugendhilfe tätig.
Dem Zaubern bin ich jedoch treu geblieben und biete in Kooperation mit dem Bezirksjugendring Oberpfalz, dem Stadtjugendring Weiden und der VHS Weiden-Neustadt seit einigen Jahren Zauberworkshops für Kinder an. Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, welche Fortschritte die Kinder innerhalb eines Tages vollbringen: manche sind leise und zurückhaltend, beim Aufsagen des Textes kaum zu verstehen. Andere akribisch, perfektionistisch und stehen sich schon fast selbst im Wege. Wieder andere verlangen Aufmerksamkeit durch Blödsinn oder Zwischenrufen und kennen sowieso schon jeden Trick. Was sie alle vereint, ist die Unsicherheit. Nicht zu wissen, was sie erwartet, ob sie die Tricks verstehen und erlernen können. Ob sie einen Fehler machen und die anderen vielleicht lachen werden? Doch im Laufe des Workshops schaffen es fast alle, diese Unsicherheiten abzustreifen. Sich auf die Rolle des Magiers einzulassen, der selbstsicher vor dem Publikum steht und seine Tricks präsentiert. Das Leuchten in den Augen der Kinder, wenn sie es geschafft und ihre Unsicherheiten überwunden haben, von diesem Leuchten möchte ich mehr! Daher bin ich nun auch freiberuflich in diesem Bereich tätig und möchte Vereinen und Unternehmen die Möglichkeit geben, den Kindern diese Erfahrung zuteilwerden zu lassen.